* Gefällt Dir diese Homepage oder meinst Du es besser zu können? Erstelle deine eigene kostenlose Homepage jetzt! *

Die japanische Sprache

 

Japanisch ist die Amtssprache Japans. Ausserhalb Japans wird japanisch hauptsächlich in den USA und in Südamerika gesprochen, was auf drei grosse Auswanderungswellen vom  Ende des 19. Jahrhunderts zurückzuführen ist.

Der Ursprung der japanischen Sprache ist bis heute unklar. Es wurden Verbindungen zu einigen sibirischen Sprachen, Turksprachen und zum Koreanischen entdeckt.

Japanisch ist die schwierigste Sprache der Welt. Wenn man einen Japaner fragt, wie man „Ich liebe dich“ auf Japanisch sage, bekommt man keine eindeutige Antwort. Da denkt sich ein Japaner, wie einfach der Europäer ein so wichtiger Satz ausdrücken kann.

Um diese Worte ins Japanische zu übertragen, muss man zuerst die Situation, in der die Liebeserklärung gemacht wird, etwas klarer definieren, Ist dieses „ich“ ein Mann oder eine Frau? Im Japanischen gebrauchen die Frauen und die Männer andere Worte. Ist das „ich“ von hohem oder von niedrigem Stande? Die japanische Sprache hat wenigstens 13 Pronomen für „ich“, die je nach Geschlecht, Alter, sozialem Stand und Beruf verschieden sind. Heutzutage ist alles einfacher geworden, aber es bleiben immer noch 5 verschiedene Wörter zur Auswahl für die erste Person. Dementsprechend kann das Wort „dich“ wiederum verschieden übersetzt werden.

Mit dem Verb „liebe“ steht die Sache noch komplizierter. Will man es höflich ausdrücken? Ist die Beziehung der Beiden bereits intim? Diese und andere Fragen müssen zuerst geklärt werden. Die Japaner verfügen selbst in der Umgangssprache über fünf Worte, die gleichfalls „lieben“ bedeuten und doch feine Unterschiede aufweisen. Wenn man einen Ausdruck, der fehl am Platz wäre, benützen würde, könnte die angesprochene Person beleidigt oder aber gar nicht beeindruckt sein.

Die japanische Sprache hat auch eine ganz andere Struktur als die europäischen. Menschen, die auf ihr Sprachtalent sehr stolz sind und in kürzester Zeit die japanische Sprache erlernen wollen, fallen oft aus allen Wolken, denn im Japanischen gibt es nicht mal eine Konjugationstabelle. Man sagt also statt „du gehst“, einfach „gehen“.

Keinem Wissenschaftler ist es bis jetzt gelungen, zu erklären, zu welcher Sprachgruppe die japanische Sprache eigentlich gehört. Von den benachbarten Ländern ist sie völlig isoliert. Die Schrift ist zwar von China übernommen, dennoch ist die Sprache selbst vom Chinesischen ebenso weit entfernt wie vom Englischen. Die Konstruktion der Sprache weist vielmehr Ähnlichkeiten mit dem Ungarischen auf. Zum Beispiel hat die japanische Sprache keine Präpositionen. Diese werden ausgedrückt, indem man dem Hauptwort ein Partikel anhängt. Sie japanische Sprache überrascht die Europäer und Amerikaner immer wieder, und schon oft ist beim Zeigen einer japanischen Zeitung ausgerufen worden: „So eine Sprache werde ich nie lernen können!“.

 

Die verschiedenen Schriftzeichen

Es gibt drei verschiedene Schriftarten. Die Kanji, die Kana und die Rômaji.

Im ersten Jahrhundert führte man aus China die Schriftzeichen ein. Damals befand sich Japan in einem primitiven Kulturstand und besass überhaupt keine Schrift. Die chinesische Schrift (Kanji) ist in ihrem Ursprung eine Bildschrift.

Erst im neunten Jahrhundert entstanden die japanischen Silbenzeichen. Sie bestehen aus einem einfachen Vokal oder aus einer Silbe, also aus einer Kombination von einem

Konsonanten und einem Vokal. Diese japanische Lautschrift nennt sich „Kana“ und setzt sich aus 50 Silben zusammen. Allerdings gibt es zwei Arten von Kana: Katakana und Hiragana, so dass man das Schreiben und Lesen von 100 Silben erlernen muss.

Bei den Rômaji handelt es sich um das lateinische Alphabet (rôma-> römisch/lateinisch,               ji-> Schriftzeichen). Es wird manchmal zur Umschrift von japanischen Schildern verwendet, damit sich Ausländer besser zurechtfinden, und wird teilweise auch zu Marketing-Zwecken benutzt, weil in Rômaji geschriebenes Japanisch besonders modern und international wirken soll. Da alle Schüler in Japan heutzutage Englisch lernen, lernen auch alle Rômaji.

Eine Schweizer Wochenzeitschrift berichtete einmal über japanische Sitten und beschrieb, wie man in ein fremdes Haus eintritt. Man solle beim Eintreten sagen: „Gomen kusai!“ Das bedeute etwa „Bitte höflichst zu entschuldigen, dass ich eintrete“. Aber da war ein kleiner Druckfehler unterlaufen. Es sollte richtig heissen: „Gomen kudasai!“. Wenn aber ein Schweizer seinen japanischen Freund besuchen und so sagen würde, wie es in der Zeitschrift empfohlen wurde, würde er den Hausherrn in grosses Erstaunen versetzen, denn „Gomen kusai“ bedeutet „Entschuldige, aber es stinkt hier!“

Die japanische Sprache stellt heute ein Stück Japans dar. Die fremden Elemente und das eigene Wesen, die Tradition und die Gegenwart häufen sich wahllos aufeinander und schwellen ins Überdimensionale. Um sich darin zurechtzufinden wird vom Japaner eine ungeheure Ausdauer und Strebsamkeit erfordert. Das ist ein Schicksal, das man nicht abwenden kann. Es muss ertragen werden und wird auch ertragen.